Was ist die Kalte Progression überhaupt? Durch die jährlichen Lohnrunden bei den Kollektivvertragsverhandlungen fallen die Arbeitnehmer nach und nach in höhere Steuerklassen. Das heißt, dass nicht nur Inflation und gewöhnliche Lohnsteuer einen Teil der Lohnerhöhung auffressen, sondern auch die kalte Progression. Doch was kann man tun damit "Netto" nicht "Net-No" wird? ...
Die Lösung ist ganz einfach und nennt sich "automatische Inflationsanpassung". Dabei erhöht man jedes Jahr die Steuerklassen um die Inflation. Ein Beispiel: Im Jahr 2013 beginnt die zweite Steuerklasse bei 25.000 € Jahreseinkommen. Im Jahr 2014 beträgt die Inflation 2% und damit beginnt die zweite Steuerklasse erst bei 25.500 €. Es wird also ein größerer Teil des Lohnes niedriger versteuert und das spart Steuern - es bleibt Netto mehr übrig. Mit dieser Methode lässt sich der kalten Progression wirksam ein Riegel vorschieben. Die automatische Inflationsanpassung der Lohnsteuer ist also eine spürbare und dauerhafte Steuerreform für die Arbeitnehmer. Die Zeit ist überreif, denn bereits jetzt steigt der Lohnsteueranteil am Steueraufkommen und bald übersteigt die Lohnsteuer die Umsatzsteuer! Die Arbeitnehmer schultern einen Großteil der Steuerlast und gehören entlastet. Da diese Entlastung in die Wirtschaft fließt, gewinnen alle. Sollte es trotzdem weniger Steuereinnahmen geben so kann man immer noch Millionärssteuern einführen. In diesem Sinne wünsche ich allen einen schönen 1. Mai!
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